FRANZ XAVER

BUCHER

Ausstellung „Franz Xaver Bucher (1899-1959) – Gedächtnisausstellung zum 50. Todesjahr“, 19. Juli bis 31. Oktober 2009:

 

Der Zeichner Franz Xaver Bucher (1899-1959) gehört zu den wichtigsten und interessantesten Künstlern aus Fridingen. In dem 2007 als Museum eröffneten Künstlerhaus Scharf Eck, das hauptsächlich dem Donautalmaler Hans Bucher (1929-2002) gewidmet ist, erinnert ein kleiner Raum der Dauerausstellung auch an den „Eck-Xaver“, wie ihn die Fridinger nannten, stammte er doch ebenso wie der „Eck-Hans“, sein Neffe, aus dem „Scharf Eck“. Auch Xaver Bucher hat seiner Heimatstadt Fridingen eine lebenslange Anhänglichkeit bewahrt, wenngleich ihn sein Lehrerberuf für viele Jahrzehnte fort von hier in verschiedene Wirkungsstätten im Schwarzwald, im Unterland oder in Oberschwaben geführt hat. Seine Ferien hat Xaver Bucher meistens „daheim“ im Elternhaus bei seinen Geschwistern verbracht. Und im Scharf Eck verlebte er schließlich nach dem Ausscheiden aus dem Schuldienst auch seine letzten Lebensjahre. Vor fünfzig Jahren ist Xaver Bucher in Folge eines tragischen Sturzes auf der engen Treppe seines Elternhauses sechzigjährig verstorben. Aus Anlass des fünfzigsten Todesjahres widmet ihm das Künstlerhaus Scharf Eck eine große Gedächtnisausstellung.

 

Franz Xaver Bucher war das jüngste von neun Kindern des Kirchenmalers und Eck-Wirts Meinrad Bucher (1862-1903). Früh schon zeigte sich bei ihm eine überragende künstlerische Begabung; eine entsprechende Förderung und Ausbildung blieb ihm allerdings versagt. Nach dem Besuch des Lehrerseminars in Rottweil war er als Volksschullehrer in verschiedenen Orten Württembergs tätig, wobei er neben seinem Lehramt eine bemerkenswerte künstlerische Produktivität entfaltete. Vor allem als virtuoser Schnellzeichner und Karikaturist machte er dabei auf sein jeweiliges Umfeld großen Eindruck. Viele seiner Zeichnungen erinnern an Wilhelm Busch oder Heinrich Zille. Wenngleich er gelegentlich auch als Gebrauchsgrafiker und Buchillustrator tätig wurde, so betrieb er sein künstlerisches Schaffen doch eher aus einem leidenschaftlichen inneren Drang heraus denn als lukrativen Nebenerwerb. Unabhängig von Auftraggebererwartungen oder den künstlerischen Strömungen seiner Zeit schuf er so ein eindrucksvolles grafisches Werk, das sich durch stilistische Unverwechselbarkeit und häufig auch durch thematische Eigenwilligkeit auszeichnet. Seine Motive fand er an den Stätten seiner Kindheit wie auch an seinen verschiedenen Wirkungsorten in der Lebenswelt der Bauern und Handwerker. Er porträtierte markante und originelle Zeitgenossen, gestaltete mit lyrischem Blick unscheinbare Winkel und Szenerien und hinterließ so häufig auch Erinnerungen an Orte und Menschen, die längst verschwunden und vergessen sind.

FXB X94 Winter
Ausstellung 2009
Osterhas
FXB Knofmacherfels
8487
8463