HANS BUCHER

Hans Bucher (1929-2002) ist erst in seinen späten Jahren einem größeren Publikum als der Maler des Donautals bekannt geworden. Lange Jahre hielt er sich als Künstler fern vom offiziellen Kunstbetrieb, er mied die Öffentlichkeit und präsentierte seine Arbeiten nur ungern in Ausstellungen. So entstand sein beeindruckendes künstlerisches Lebenswerk gleichsam im Verborgenen, zunächst nur für sich selbst. Seine Wohnung im Scharf Eck glich schon zu seinen Lebzeiten einem Kunstmuseum, in das freilich nur Wenigen Einblick gewährt wurde.

DER

KÜNSTLER

AUS

DEM

DONAUTAL

BUCHERS

IMPOSANTES

LEBENSWERK

IST GLEICHSAM

IM VERBORGENEN

ENTSTANDEN

Als Schüler der Kunstschule im ehemaligen Kloster Bernstein bei Sulz, als Meisterschüler von Prof. Hermann Sohn an der Stuttgarter Kunstakademie und schließlich als Student an der Kunstakademie in München war Hans Bucher in den 1950er-Jahren mit den Tendenzen und Stilentwicklungen der Nachkriegszeit eng vertraut geworden. Aber seine eigene künstlerische Identität formte sich in der Abkehr vom Akademiebetrieb und aus der Distanz zur zeitgenössischen, d.h. zu der allein noch als gültig angesehenen abstrakten Kunst.

So erfolgte die Rückkehr nach Fridingen nach dem Tod des Vaters 1955 zwar nicht ganz freiwillig, aber im Grunde auch nicht ungewollt. In Fridingen nämlich verwirklichte Bucher das Neben- und Miteinander von Kunst und Handwerk, wie er es schon in Bernstein als Ideal kennen gelernt hatte. Hier entdeckte er wenig später auch erneut die Liebe zur Landschaftsmalerei, zu jener Kunstgattung also, der er als einer der letzten im ausgehenden 20. Jahrhundert noch einmal zu überzeugender Kraft verhelfen sollte. Schließlich verwirklichte er sich in Fridingen seinen alten Traum einer Künstlergemeinschaft, als er in den 70er-Jahren den Scharf Eck-Kreis ins Leben rief.

BUCHER

RIEF DEN

SCHARF

ECK

KREIS

INS LEBEN

HANS

BUCHER

PRÄGTE

DAS

KULTURELLE

LEBEN

IN

FRIDINGEN

Nicht zuletzt fand Hans Bucher in seiner Heimatstadt die Möglichkeit zu einem erstaunlich vielfältigen und intensiven Engagement: als Mitbegründer des Theater- und Kulturrings und des Heimatkreises, als Initiator der Naturbühne „Steintäle“ sowie als Spielleiter, Bühnengestalter, Kostüm- und Maskenbildner des Fridinger Laientheaters, als Heimatforscher und Brauchtumspfleger, als Gründer und langjähriger Leiter des Heimatmuseums Oberes Donautal im Ifflinger Schloss, als unermüdlicher Kämpfer für Denkmal- und Naturschutz. Das kulturelle Leben von Fridingen ist von Hans Bucher über Jahrzehnte hinweg in ganz entscheidender Weise angeregt und nachhaltig mitgeprägt worden.

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